Die positiven Signale waren beim Treffen nicht zu übersehen. Laut dem Pressekommunique des amerikanischen Außenministeriums wurde das Gespräch zwischen Stephen Bosworth und Kim Kye-gwan „sehr ernsthaft" geführt. Die USA hoffen, die Verhandlungen mit Nordkorea am Freitag fortzuführen. Kim Kye-gwan bezeichnete den Dialog seinerseits als „konstruktiv".
Nach dem Zwischenfall mit der Korvette Cheonan und dem Angriff auf die Yeoungbyeoung-Inseln im letzten Jahr sind die Beziehungen zwischen Nordkorea auf der einen Seite und USA und Südkorea auf der anderen Seite auf ihren Tiefpunkt angelangt. Die Vereinigten Staaten und Südkorea haben anschließend mehrere gemeinsame Militärmanöver in den Gewässern vor Nordkorea abgehalten. Reaktionen aus Nordkorea haben nicht auf sich warten lassen. Die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel hat bis Anfang des laufenden Jahres angehalten. Danach hat Nordkorea Bereitschaft zur Verbesserung der Beziehungen zu den USA und dem Süden signalisiert. So hat man unter anderem im April 2011 die Delegation des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter empfangen.
Die Wiederaufnahme des Dialogs nährt die Hoffnung auf die Lösung der nuklearen Frage auf der koreanischen Halbinsel.
Doch weisen Experten darauf hin, dass der Erfolg der Gespräche zwischen den USA und Nordkorea davon abhängt, ob Süd- und Nordkorea miteinander sprechen werden. Die USA zweifeln die Aufrichtigkeit Nordkoreas an, ihr Atomprogramm einzustellen. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Mark Toner, meinte, dass ungeachtet der Gespräche alles von der Aufrichtigkeit Pjöngjangs abhängt.
Beobachter schätzen die Bereitschaft zu Kompromissen von USA und Nordkorea als sehr gering ein. Selbst wenn bei diesem Dialog positive Ergebnisse erzielt werden können, stehen die Sechser-Gespräche und die Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel noch vor vielen Herausforderungen.