2010 betrug das tibetische BIP mehr als 50,7 Milliarden Yuan, also 80 Mal so viel wie im Jahre 1959. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist von 35,5 Jahren auf 67 Jahre gestiegen. Die Analphabetenrate ist von 95 auf 1,2 Prozent gesunken. Solche große Fortschritte sind auf die harmonische Koexistenz und gemeinsamen Bemühungen aller Nationalitäten in Tibet zurückzuführen.
Als die Voraussetzung für Solidarität und Fortschritt gilt, dass sowohl die Tibeter als auch andere ethnischen Gruppen direkt an der Verwaltung der Staatsangelegenheiten beteiligt sind und umfassende politische Autonomie haben. Mittlerweile sind 70 Prozent der Funktionäre auf Provinzebene im autonomen Gebiet Angehörige der tibetischen und anderen Nationalitäten. Auf der Gemeinde- und Kreisebene beläuft sich ihr Anteil auf 86 Prozent.
Der 34-jährige Tseten ist einer dieser tibetischen Funktionäre. Er ist der stellvertretende Bürgermeister von Saga in der Region Shigatse. In den 1990er Jahren besuchte eine tibetische Klasse im Landesinneren. Damals konnte er noch wenig Chinesisch und empfand auch die Lebensgewohnheiten als sehr unterschiedlich. Das war die größte Schwierigkeit für ihn.
"Normalerweise sprachen wir damals Chinesisch. Aber ich konnte nur sehr schlecht Chinesisch. Im Alltagsleben kümmerten sich meine Lehrer und Mitschüler tatkräftig um mich. Man kann sagen, dass wir uns nach dem Ende der Mittelschule voneinander nicht mehr trennen konnten."
Lian Xiangmin von der Tibetologischen Akademie Chinas führt die harmonische Koexistenz aller Nationalitäten in Tibet auf die Strategie der „solidarischen Bemühungen um gemeinsame Entwicklung und Prosperität" in China zurück. Ihr sei auch zu verdanken, dass die chinesische Regierung die Menschen- und Wahlrechte von Bürgern jeder Nationalität respektiert.
"Im Lauf der Geschichte machen alle Völker und Staaten eine natürliche Entwicklung durch. Wenn die verschiedenen Nationalitäten mehr Kontakt miteinander haben, dann dient das der Integration. China hat 1,2 Milliarden Menschen. Wenn es keine Integration gibt, dann kann man auch keine so bevölkerungsreiche Nation aufbauen. Alle Nationalitäten in unserem Staat pflegen nicht nur gleichberechtigte, solidarische, gegenseitig unterstützende und harmonische Beziehungen, sondern bauen auch eine harmonische Heimat auf."