Der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa hat am Donnerstag seinen amerikanischen Amtskollegen Robert Gates empfangen. Dabei erörterten beide Politiker vor allem die schnelle Vertiefung der japanisch-amerikanischen Allianz, die Verlagerung der US-Truppenübungen in Okinawa sowie den Export einer Abfangrakete.
Einen Tag vor dem Treffen meinte Gates, er werde trotz der Futenma-Frage eine gemeinsame japanisch-amerikanische Strategie in Erwägung ziehen. Gates betonte, dass beide Länder 2005 bereits ein gemeinsames strategisches Ziel festgelegt hätten. In den vergangenen sechs Jahren habe sich die Situation in Japan, den USA und auf der Welt allerdings enorm verändert.
Toshimi Kitazawa erwiderte seinerseits, dass beide Seiten eine teilweise Verlagerung der US-Kampfflugzeugübungen von Kadena ins amerikanische Guan erörtern sollten. Man habe diesbezüglich bereits grundsätzliche Übereinstimmungen erreicht. Die japanische Regierung hofft damit die Lärmbelästigung für die lokalen Anwohner zu mildern. So könnte Okinawas Lokalregierung auch in der Futenma-Frage Kompromisse machen und die japanisch-amerikanische Vereinbarung akzeptieren.
Gates forderte zudem, die von beiden Staaten gemeinsam entwickelte Abfangrakete SM-3 aus den "Drei Prinzipien über Waffenexport" auszuschließen. Dann könnte die Rakete an ein drittes Land exportiert werden. Kitazawa wolle diese Frage demnächst innerhalb der japanischen Regierung erörtern und noch in diesem Jahr eine Antwort liefern.
Um das Raketenabwehrsystem in Europa zu verstärken, haben die USA Japan auch dazu angehalten, diese Rakete nach Europa zu exportieren. Allerdings gibt es in der japanischen Regierung Einwände.
Darüber hinaus haben beide Seiten einen weiteren Ankauf von US-Kampfflugzeugen diskutiert.
Angesichts der Lage auf der koreanischen Halbinsel waren sie sich über die Etablierung einer japanisch-amerikanisch-südkoreanischen Kooperation einig.