Nach dem Zwischenfall hat die Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong umgehend eine Pressekonferenz gegeben. Unsere Korrespondentin in Hongkong, Li Yuan, berichtet:
„Der Chefadministrator der Sonderverwaltungszone Hongkong, Donald Tsang, meinte auf der Pressekonferenz, dass Hongkong den Tod der Hongkonger Touristen bei der Geiselnahme sehr bedauert und empört über den kaltblütigen Akt des Entführers sei. Gleichzeitig kündigte er an, dass in Hongkong am Dienstag die Flaggen auf Halbmast gesetzt würden, um der Todesopfer der Geiselnahme zu gedenken. Darüber hinaus hat Donald Tsang mehrere Beschlüsse zur Notfallbehandlung mitgeteilt. Zum ersten werde die Regierung der Sonderverwaltung Familienangehörige der Hongkonger Touristen per Charter-Maschine nach Manila fliegen. Die Leichen der Todesopfer und die Überlebenden würden so bald wie möglich nach Hongkong zurückkehren."
Die Arbeitsgruppe des chinesischen Außenministeriums ist bereits auf den Philippinen eingetroffen. Dort wird sie gemeinsam mit der chinesischen Botschaft und der Arbeitsgruppe der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong die betreffenden Angelegenheiten untersuchen. Der chinesische Botschafter auf den Philippinen, Liu Jianchao, hat am Dienstag die Familienangehörigen der Todesopfer sowie die Überlebenden der Hongkonger Reisegruppe besucht. Am Dienstagnachmittag forderte Liu Jianchao bei einem Treffen mit dem philippinischen Präsidenten Benigno Aquino den Staat dazu auf, die Geiselnahme umfassend zu untersuchen und eine offizielle schriftliche Erklärung darüber vorzulegen.
Die chinesische Botschaft betonte vier wichtige Schritte, die es zunächst vorzunehmen gilt. Zum ersten müssen die Verletzten nach allen Kräften behandelt werden. Zweitens müssen Familienangehörige der Todesopfer während der Aufklärung des Falls tatkräftig unterstützt werden. Zum dritten müssen die betroffenen Hongkonger Touristen so bald wie möglich nach Hongkong zurückkehren. Viertens wird von den Philippinen eine schriftliche Erklärung über die Geiselnahme verlangt. Um die Sicherheit der Chinesen auf den Philippinen in Zukunft zu gewährleisten, werde die Botschaft die philippinische Regierung und Polizei erneut dazu auffordern, chinesische Touristen verstärkt zu schützen.
Nach der Geiselnahme hat die Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong eine Reisewarnung gegen die Philippinen ausgerufen. Hongkonger Reisegruppen auf den Philippinen werden aufgefordert, sofort nach Hongkong zurückzukehren. Noch nicht aufgebrochene Reisegruppen sollten ihre geplante Reise absagen. Li Yuan teilt mit:
"Laut dem Hongkonger Tourismusverband weilen mittlerweile fünf Hongkonger Reisegruppen auf den Philippinen. Sie werden so bald wie möglich nach Hongkong zurückkehren. Ab dem gleichen Tag bis zum 8. September werden die geplanten Reisen aller neun Hongkonger Touristengruppen nach Manila abgesagt. Die Touristen können ihr Geld dafür zurück erhalten oder zu einem anderen Termin reisen."