Guy-Olivier Segond ist Vorsitzender des Genfer Stadtrats und Bürgermeister dieser Stadt. Er sagte in einem Interview, die Genfer Regierung habe sich sehr um die Lebensqualität bemüht. Ein Arbeitsschwerpunkt zur Verbesserung des Stadtlebens liege auf der Lösung der Verkehrsprobleme.
„Nach dem 2. Weltkrieg hat sich die Autoindustrie sprunghaft entwickelt. Bis Ende des 20. Jahrhunderts herrschte in Genf häufig Verkehrsstau. Also hat die Stadtregierung entschieden, den öffentlichen Verkehr auszubauen. Neben mehreren Buslinien stehen auch hoch entwickelte Straßenbahn- und Trolley-Bus-Netze zur Verfügung."
Der Direktor der China-Abteilung beim Zentrum für internationalen Handel und nachhaltige Entwicklung in Genf, Cheng Shuihua sieht das Genfer Modell durchwegs positiv.
„Der öffentliche Verkehr in Genf hat mich stark beeindruckt. Ich meine, Genfs Erfahrungen in diesem Bereich sind für kleine und mittelgroße chinesische Städte besonders bedeutend."
Die Genfer sind stolz auf ihre effektive Nutzung der Wasserressourcen. Auf der Shanghaier EXPO wird Genf zusammen mit Zürich und Basel einen Schwerpunkt zum Thema „schöneres Stadtleben durch verbesserte Wasserqualität" setzen. Gezeigt wird beispielsweise innovative Bewässerungstechnik für die Landwirtschaft, Trinkwasserversorgung in Städten und Stromerzeugung durch Wasserkraft.
Anhand der Entwicklung Genfs kann man erkennen, dass die Schweiz beim Ausbau moderner Städte großen Wert auf Umweltschutz legt. Das ist ein entscheidender Faktor zur Verbesserung der Lebensqualität. Die Schweiz hofft daher, dass chinesische Städte durch die Shanghaier EXPO von ihren Erfahrungen profitieren können. Dazu sagte Guy-Olivier Segond:
„Betrachtet man Chinas Entwicklung der letzten 30 bis 40 Jahre muss man sagen, dass die Chinesen in der Lage sind, von anderen Ländern zu lernen. Ich denke daher, dass chinesische Städte sich von den Ausstellungshallen anderer Staaten auf der Shanghaier EXPO inspirieren lassen und deren Erfahrungen nutzen können."