Hamburg wird an der Weltausstellung 2010 in Shanghai ein Passivhaus zeigen, das nach den höchsten Standards im Umweltschutz gebaut wurde. Nach der Expo wird das Öko-Haus als Symbol der Freundschaft zwischen den Partnerstädten Hamburg und Shanghai an die Stadt Shanghai übergeben.
Das Hamburger Öko-Haus solle den Chinesen zeigen, dass man auch in Metropolen wie Shanghai umweltfreundliche Gebäude bauen kann, meint Carsten-Ludwig Lüdemann, der Staatsrat für auswärtige Angelegenheiten im Hamburger Senat:
"Hamburg wird sich präsentieren im nächsten Jahr auf der Expo mit einem eigenen Gebäude. Mit dem Hamburg-Haus. Wir sind damit die einzige Stadt Deutschlands, die sich mit einem eigenen Gebäude neben der Präsentation Deutschlands am deutschen Pavillon darstellen wird. Wenn es fertiggebaut ist, wird es das erste zertifizierte Passivhaus in ganz China sein. Mit diesem Haus zeigen wir, wie man ein Haus bauen kann - auch in einer Region wie Shanghai -, mit dem man rund 90 Prozent weniger Energie braucht als ein herkömmliches Haus."
Das 3.150 Quadratmeter große Passivhaus kostet zirka 4,2 Millionen Euro. Seine Temperatur kann mit sehr geringem Energieverbrauch reguliert werden. Die Energieversorgung im Haus wird durch Solaranlagen und Erdwärme gewährleistet. Wie die Temperatur im Hamburger Öko-Haus ohne Klimaanlage reguliert werden kann, erklärt uns Carsten-Ludwig Lüdemann:
"Dieses Haus hat überhaupt keine Klimaanlage und wird gleichwohl sowohl im Sommer als auch im Winter angenehme Temperaturen haben. Das erreicht man einmal durch die Bauweise des Hauses. Dieses Haus ist nämlich extrem gut isoliert. Aber auch wenn Sie sich angucken, die ganzen großen Fensteröffnungen, die man in dem Haus sieht, sind alle zur Sonnenseite abgewandt. Und die Fenster sind dreifach verglast, und isolieren auch besonders gut. Darüber hinaus ist ein weiterer wesentlicher wichtiger Faktor, eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach zur Stromerzeugung."
Auch die Körpertemperatur der Hausbewohner trägt zur Wärmeerzeugung bei:
"Das Haus ist so gut isoliert, dass selbst die Körperwärme von Menschen mit 37 Grad auch ein Faktor ist. Denn der Mensch strahlt Wärme ab. Das führt zum Beispiel im nächsten Sommer dazu, dass wir nicht mehr als 250 Leute ins Haus lassen dürfen, weil die sonst zu viel Wärme abstrahlen und die natürliche Kühlung nicht mehr funktioniert."
Um Hamburg den Messebesuchern vorzustellen, ist im Passivhaus ein buntes Rahmenprogramm geplant. Dazu Thorsten Kausch, der PR-Verantwortliche des Hamburger Auftritts an der Expo in Shanghai:
"Wir haben dort ein absolutes Highlight, das ist der Hamburg-Tag am 31. Mai. Zu diesem Anlass ist dann darüber hinaus noch ein intensives Programm geplant um den 31. Mai. Das weitere Higlight sind die Länder-Tage im deutschen Pavillon. Dort ist Hamburg präsent vom 29. bis 31. Mai. Es gibt dort also drei Tage sehr intensives Programm."