Die chinesische Sprache hat in der jüngsten Vergangenheit im Ausland stark an Bedeutung gewonnen. Das Interesse am Chinesischunterricht im Ausland ist inzwischen so groß, dass die 5.000 Lehrer aus China, welche das Konfuzius-Institut jedes Jahr in rund 100 Ländern einsetzt, bei weitem nicht mehr genügen.
Aus diesem Grund hat das Konfuzius-Institut beschlossen, ab sofort Stipendien an Ausländer zu vergeben, die in ihrer Heimat als Chinesischlehrer arbeiten wollen. Durch die finanzielle Unterstützung soll ihnen eine Teilausbildung in China ermöglicht werden, sagt Liu Yandong, Mitglied des chinesischen Staatsrats und Vorsitzende des Konfuzius-Instituts:
"Dank der großzügigen Unterstützung der chinesischen Regierung hat das Konfuzius-Institut die Vergabe eines 'Stipendiums an ausländische Chinesischlehrer' beschlossen. In diesem Jahr haben 50 chinesische Hochschulen schon 1.021 Studenten aufgenommen. Bei unserer Stipendienvergabe handelt es sich um die erste große und planmäßige Ausbildung ausländischer Chinesischlehrer in China."
Für Liu Yandong geht es bei der Vergabe von Stipendien nicht nur um die Ausbildung von zusätzlichen Chinesischlehrern, sondern auch um die Förderung des Kulturaustauschs zwischen China und dem Ausland.
Seit Beginn dieses Programms im Juni 2009 haben sich beim Konfuzius-Institut schon Studierende aus über 50 Ländern um ein Stipendium beworben. Wer ein Stipendium erhält, ist verpflichtet, nach dem Studiumsabschluss im jeweiligen Heimatland mindestens fünf Jahre lang Chinesisch zu unterrichten.
Das Konfuzius-Institut hat speziell für die Studierenden aus dem Ausland einen Ausbildungsplan erarbeitet. Der Schwerpunkt dieses Ausbildungsplans beruht auf Methoden zum Unterrichten der chinesischen Sprache. Die interkulturelle Kommunikation zwischen den ausländischen Studierenden soll dabei nicht zu kurz kommen.
Die Vorsitzende des Komitees für schulische Angelegenheiten an der Beijinger Sprachenuniversität, Wang Lujiang, war an der Ausarbeitung des Ausbildungsplans beteiligt. Für ihn spielt nicht nur die Vermittlung von Wissen eine zentrale Rolle, sondern auch praxisbezogene Erfahrungen:
"Bei den Studierenden aus Asien konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Aussprache. Bei den Studierenden aus Europa und den USA steht der Unterricht mit der Schriftsprache im Vordergrund. Wir legen auch großen Wert auf praktische Erfahrungen. Die Studierenden werden ein Praktikum an Schulen im In- und Ausland machen."