Eine ungewöhnliche Skulptur, die der Skulptur des Maskottchens der Expo 2010 in Shanghai "Haibao" stark ähnelt, ist seit Samstag in der norddeutschen Stadt Ratzeburg zu bestaunen. Die beiden deutschen Konstrukteure der Skulptur hoffen, dass damit das Interesse der Deutschen für die chinesische Kultur und die Expo in Shanghai noch größer wird.
Die Skulptur auf dem Stadtplatz in Ratzeburg im Kreis Lauenburg hat bereits die Aufmerksamkeit vieler Passanten auf sich gezogen. Sie sieht aus wie ein Mensch bestehend aus Kopf und Beinen, der einen Schritt nach vorn macht. So ähnlich kann man sich auch das Maskottchen "Haibao" der Expo 2010 in Shanghai vorstellen. Einer der beiden Schöpfer der Skulptur, der Bildhauer Ulf Ludzuweit aus Hamburg, hat 1988 an der Tongji-Universität in China studiert:
"Das Besondere ist, dass es zwei Ursprünge gibt: Der erste ist der chinesische Ursprung, das ist das chinesische Schriftzeichen 'Ren' für Mensch. Meine Figur zeigt diesen Menschen, der so zu sagen einen Schritt macht. Der zweite Ursprung ist der europäische Ursprung, das sind die Kopffüßler, die zum Beispiel in Gemälden von Hieronymus Bosch auftreten. Diese Kopffüßler bedeuten den Wandel der Gesellschaft in ein neues Zeitalter."
Der andere Schöpfer der Skulptur, der deutsche Journalist Thomas Kiefer, erklärt, die Skulptur sei der Zwillingsbruder des Maskottchens "Haibao" der Expo in Shanghai. Er hoffe, dadurch die Aufmerksamkeit der Deutschen für die Expo im nächsten Jahr noch zu verstärken.
"Wir wollen mit dieser Ausstellung auch hier in Deutschland eine Diskussion anregen: Was macht man auf der Expo? Denn die Expo ist auch für Deutschland eine Chance, sich darzustellen, und zwar nicht nur mit Gebäuden, sondern auch mit Inhalten, mit Ideen."
Mit Herannahen der Shanghaier Expo wird auch in Deutschland die Weltausstellung mit immer größerer Aufmerksamkeit verfolgt. Anfang dieses Jahres hat bereits der Bau des deutschen Pavillons für die Weltausstellung begonnen. Auch Meinhard Füllner, Kreispräsident von Lauenburg, meint, die Skulptur trage dazu bei, dass die Deutschen größeres Interesse für China und für die Expo entwickeln:
"Auch heute haben hier Menschen, die vorbeigegangen sind, neugierig auf diese ungewöhnliche Figur geschaut, auf die chinesischen Schriftzeichen und das, was da ist. Ich glaube schon, dass es Menschen interessiert und Neugierde erweckt, und damit auch Fragen in Richtung China gestellt werden. Ich glaube, das ist eine positive Sache."