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Traumatisierte Überlebende des Erdbebens erholen sich langsam
  2009-05-13 16:33:54  cri
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Am 12. Mai 2008 ereignete sich in Wenchuan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ein verheerendes Erdbeben. Die Naturkatastrophe forderte über 69.000 Menschenleben. Rund 370.000 Menschen wurden verletzt. 17.000 Personen gelten noch immer als vermisst.

Das Erdbeben forderte aber nicht nur zahlreiche Tote und Verletzte, sondern hat bei vielen Überlebenden auch tiefe seelische Spuren hinterlassen. Lu Tao arbeitet in einer Zementfabrik im Kreis Beichuan. Sein Sohn habe mit ansehen müssen, wie seine Mitschüler durch das Erdbeben ums Leben gekommen sind, und daher lange gebraucht, um die grausamen Erinnerungen zu verarbeiten, erzählt uns Lu Tao:

"Mein Sohn besuchte damals die erste Klasse an der Beichuan-Mittelschule. Noch lange Zeit nach dem Erdbeben musste ich ihn ins Bett begleiten, weil er nicht allein einschlafen konnte. Erst wenn er eingeschlafen war, konnte ich das Licht ausmachen. Er hatte große Angst. Oft wurde er von Alpträumen geplagt und weinte."

Das chinesische Gesundheitsministerium sowie diverse große Krankenhäuser haben mehrere Teams für die psychologische Betreuung der Erdbebenopfer ins Katastrophengebiet geschickt. In erster Linie wurden Kinder und Jugendliche, sowie Eltern, die ihre Kinder verloren haben, psychologisch betreut. Inzwischen ist auch ein nationales Projekt zur Erforschung der psychischen Folgeschäden nach dem Erdbeben ins Leben gerufen worden. Bis spätestens 2010 soll ein nationales Netzwerk für die psychologische Betreuung der Erdbebenopfer errichtet werden.

Im Volkskrankenhaus der Provinz Sichuan wurden nach dem Erdbeben über tausend Verletzte behandelt. Neben herkömmlichen körperlichen Verletzungen mussten bei vielen Patienten auch psychologische Folgeschäden behandelt werden. Laut Angaben von Xiao Jun, einem Psychologen des Volkskrankenhauses, litten viele Erdbebenopfer unter Angstausbrüchen und Depressionen. Bei vielen bestand auch erhöhte Selbstmordgefahr.

Unmittelbar nach der Katastrophe sei im Volkskrankenhaus ein Team zur psychologischen Betreuung der Erdbebenopfer eingesetzt worden. Dank den Bemühungen der Psychologen habe sich der mentale Zustand vieler traumatisierter Überlebender bereits merklich gebessert, erklärt Cai Li, der stellvertretende Leiter des Volkskrankenhauses der Provinz Sichuan:

"In unserem Krankenhaus wurde sofort nach dem Erdbeben eine Gruppe zur psychologischen Betreuung der Erdbebenopfer gebildet. Die Verletzten wurden psychologisch behandelt. Zur Schulung des Personals in psychologischer Hilfeleistung wurden nach der Katastrophe vier Ausbildungskurse durchgeführt. Alle ergriffenen Maßnahmen dienen der raschen psychischen Genesung der Patienten. Bisher wurden 697 Menschen psychologisch betreut. Der Zustand dieser Patienten konnte stabilisiert werden. Sie sind nun in der Lage, das Erlebte richtig einzustufen."

Auch Lu Tao sagt, der psychische Zustand seines Sohnes habe sich dank der psychologischen Betreuung durch die Psychologen inzwischen deutlich verbessert.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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