Der Oberbürgermeister der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt, Marcelo Ebrad, teilte am Sonntag auf einem Briefing mit, die Stadtregierung werde in den nächsten zwei Tagen an öffentlichen Plätzen im Stadtzentrum gratis eine Million Mundschutze verteilen.
Der Direktor der amerikanischen Gesundheitsbehörde, Richard Besser, erklärte am Sonntag, es sei möglich, dass im Verlaufe der Untersuchung in den USA noch mehr Fälle von Schweinegrippen-Infizierten entdeckt würden. Die Gesundheitsbehörden würden alles daran setzen, eine Grippeepidemie zu vermeiden. Am selben Tag rief die Ministerin für Heimatschutz der Vereinigten Staaten, Janet Napolitano, den nationalen Gesundheitsnotstand aus.
Neben den USA und Mexiko wurden auch Fälle von Schweinegrippe aus Kanada, Schottland, Spanien, Israel, Neuseeland und Frankreich gemeldet.
Die Ausbreitung der Schweinegrippe wird von der internationalen Staatengemeinschaft mit großer Besorgnis verfolgt – besonders von den lateinamerikanischen Ländern, die im Einzugsgebiet von Mexiko liegen. Die Regierungen von Costa Rica, Honduras, Peru, Chile, Guatemala, Nicaragua, Venezuela und El Salvador haben bereits erste Vorbeugungsmaßnahmen getroffen. Auch in Frankreich, Großbritannien, Japan, Südkorea und Singapur wurden schon erste Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet, um den Ausbruch der Schweinegrippe zu verhindern.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Notfallzentrum für die öffentliche Hygiene eingerichtet. Experten wurden mit der Erforschung des Schweinegrippenvirus beauftragt. Zudem ist die WHO derzeit dabei abzuklären, ob der bisherige Wert drei auf ihrer Skala, welche das Risiko einer weltweiten Grippeausbreitung festlegt, nach den jüngsten Fällen der Schweinegrippe in Mexiko und den USA neu geregelt werden muss.
Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation hat Spezialisten nach Mexiko entsendet, um dem Land bei der Bekämpfung der Epidemie zu helfen. Die Weltbank hat Mexiko bereits einen Kredit in Höhe von 200 Millionen US-Dollar zugesagt. Weltbank-Präsident Robert Zoellick kündigte zudem an, die Weltbank werde Mexiko die Erfahrungen anderer Länder bei der Bekämpfung der Schweinegrippe zukommen lassen.