Karma Rinchen ist ein tibetischer NVK-Abgeordneter aus dem Autonomen Gebiet Tibet. Er lebt in der Naqog-Steppe in Nordtibet. Die Steppe gilt als das Hauptgebiet der Viehzucht in Tibet. Vor 50 Jahren war das feudale Leibeigenensystem in seiner Heimat weit verbreitet. Seine Eltern waren Leibeigene des Gutsherrn in Naqog. Sie hatten keine persönlichen Freiheiten oder individuelle Rechte. Heutzutage nimmt er als Delegierter seiner Heimat gemeinsam mit Abgeordneten aus dem ganzen Land an der Jahrestagung des chinesischen NVK in Beijing teil. Er erörtert Staatsangelegenheiten und übt seine Rechte als Abgeordneter des Lands aus. Zu den Veränderungen in seiner Heimat sagte Karma Rinchen erfreut:
"Als Nachkommen von Leibeigenen führte ich im alten Tibet ein sehr elendes Leben. Seit der demokratischen Reform, besonders nach der Reform und Öffnung, habe ich mit Unterstützung der Regierung einen LKW zum Gütertransport gekauft und auch begonnen, in der Tourismusbranche tätig zu sein. Mein Leben hat sich Jahr für Jahr verbessert. Besonders habe ich im letzten Jahr mit Unterstützung der Regierung neue Häuser gebaut. Gerade vor etwa 3 Monaten konnte meine Familie dort einziehen. Meine beiden Kinder lernen jetzt in der Mittelschule. Sie kommen in den Genuss staatlicher Subventionen, die die Gebühren für Nahrung, Unterkunft und Ausbildung übernehmen."
Wenn man auf die demokratische Reform in Tibet vor 50 Jahren zurückblickt, kann Karma Rinchen feststellen, dass diese Reform ein glänzendes Vorbild für Chinas Lösungsansatz bezüglich der gesellschaftlichen Reform in von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten sowie für die Lösung nationaler Fragen ist. Zhu Xiaoming vom chinesischen Forschungsinstitut für Tibetologie meinte:
"In Tibet ist eine demokratische Reform durchgeführt worden. In unserer Republik und im Hinblick auf die Tiefe der gesellschaftlichen Reformen in autonomen Gebieten oder Provinzen waren die Reformen in Tibet sicherlich am tiefgreifendsten. Tibet ist direkt von der feudalen Leibeigenschaft über Formen der Feudalgesellschaft und des Kapitalismus in die sozialistische Stufe gesprungen. Deshalb war so eine umfangreiche Reform besonders schwierig in Tibet, wo gleich mehrere nationale Minderheiten wohnen. Damals hat die Zentralregierung viele Sondermaßnahmen ergriffen und so konnte diese Reform in Tibet stabil und reibungslos umgesetzt werden."