In den letzten Jahren lenkt in China ein Thema immer mehr Aufmerksamkeit auf sich, und zwar die Frage der Landwirtschaft, der ländlichen Gebiete und der Bauern. Auf der diesjährigen Jahrestagung des Chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) in Beijing steht diese Frage ebenfalls im Mittelpunkt der Beratungen. In dem Bericht über die Tätigkeiten der Regierung macht die Frage der Bauerninteressen einen großen Teil aus. Wie Ministerpräsident Wen Jiabao sagte, man müsse sich noch viel mehr für die Bauern einsetzen, da die Bauern in China sehr hart arbeiten und zum Aufbau der Gesellschaft am meisten geleistet haben.

China ist ein großes Agrarland. Die ländliche Bevölkerung macht über die Hälfte der Gesamtbevölkerungszahl aus. Jedoch ist die Schere der Pro-Kopf-Einkommen zwischen Stadt und Land bislang immer noch enorm. Im vergangenen Jahr verdienten die Bauern pro Person nur 4.700 Yuan RMB, die Stadteinwohner hingegen mit 15.000 Yuan über dreimal so viel. Von dem System der Bildung, medizinischer Versorgung und der Altenversicherung sind die Bauern noch nicht komplett bedeckt. Die hinzu gekommene globale Finanzkrise macht das bäuerliche Leben noch schwieriger.

Die Landwirtschaft spielt eine bedeutende Rolle für die gesellschaftliche Entwicklung. Jedoch zählt die Frage der Landwirtschaft, der ländlichen Gebiete und der Bauern zur Schwachstelle bei dem Entwicklungsprozess Chinas. Auf der diesjährigen Jahrestagung des NVK haben viele Abgeordnete Vorschläge unterbreitet, wie zum Beispiel mehr Subventionen für die Ackerarbeit, Steigerung der bäuerlichen Einkommen und Ausbildungsprogramme für eine Million Mediziner in den Gemeinden.

In den vergangenen Jahren hat sich die chinesische Regierung bereits viel für die Bauern bemüht. Die Investitionen in Landwirtschaft sind von 262,6 Milliarden Yuan im Jahr 2004 und 562,5 Milliarden 2008 auf die historische Höhe mit 716,1 Milliarden 2009. Mit den konstanten Bemühungen versucht die Regierung, Bauern mit mehr Einkünften zu entlasten und ihr Leben zu verbessern.