In Lhasa, der Hauptstadt des chinesischen Autonomen Gebiets Tibet, wurde ausgelassen bei fröhlicher Musik gefeiert. Alle Straßen der Stadt wurden mit bunten Lampions und Blumen geschmückt. Auch der frisch renovierte Potala-Palast zeigt sich in neuen Glanz. Auf dem Longwangtan-Platz in der Nähe des Potala-Palasts wurden tibetische Opern aufgeführt. Die ganze Stadt tauchte dabei in eine feierliche Atmosphäre.
Zum tibetischen Neujahr ist es Tradition, ein Holzfässchen ein so genanntes "Chemar" anzufertigen und mit verschiedenen Gaben zu füllen. Tsezhen aus Lhasa hat ihr "Chemar" unter anderen mit gebratenen Weizenkörnern und Hochlandsgerstenähren gefüllt.
"Mit dieser Tradition beten wir um reiche Erträge bei der Ernte und Wohlstand."
In vielen öffentlichen Plätzen von Lhasa wurden speziell für die Feierlichkeiten sehr große „Chemar" aufgestellt. Diese großen Holzfässer ziehen immer wieder viele Schaulustige an. Neben der „Chemar" ist es eine weitere Tradition sich zum tibetischen Neujahr gegenseitig zu besuchen.
Neujahrseinkäufe gehören ebenfalls zu den wichtigen Bestandteilen des Festes. Besonders in den vergangenen Jahren konnte Tibet eine sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung verzeichnen. So hat sich die Kaufkraft der Tibeter beträchtlich erhöht. Auf allen Märkten Lhasas florierte das Geschäft. Dabei waren viele traditionelle Waren zum Neujahr besonders beliebt, wie etwa der "Wohlstandbringender – Büffelkopf", der eine erfolgreiche Viehzucht symbolisiert, und "bunte Weizenähren", die reiche Ernteerträge bringen sollen. Besondere Köstlichkeiten zum Neujahr sind überall zu finden. Zahlreiche Tibeter sind dafür extra nach Lhasa gereist, sagt der Einheimische Sonam Dradul.
"Zurzeit geht es hier sehr lebendig und rege zu. Es sind viel mehr Menschen hier also üblich. Ich selbst will mehrere Kästen voller Obst kaufen. Meine Familie ist zwar nicht sehr groß, dennoch werden uns bestimmt viele Freunde besuchen. Schließlich wollen wir alle ein fröhliches Neujahr feiern."