Naqjog liegt im Norden des Autonomen Gebiets Tibet. Die Ortschaft wird oft von Naturkatastrophen heimgesucht, die Lebensbedingungen der hier lebenden Bauern und Hirten sind sehr hart. Trotz der schwierigen äußeren Bedingungen ist es der Lokalregierung in den vergangenen zehn Jahren gelungen, die Zahl der in Armut lebenden Menschen von 120.000 auf 40.000 zu reduzieren. Tsairang Sangtschu, ein Beamter von Naqjog, führt die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation auf die Entwicklung der Viehzucht und den Export von Arbeitskräften in andere Teile Chinas zurück:
"Unser Ort liegt in einer Viehwirtschaftszone. Er verfügt über reiche Ressourcen für die Viehzucht. Unsere Produkte sind absolut natürlich und umweltfreundlich. Durch die gezielte Verarbeitung können wir den Zusatzwert unserer Produkte erhöhen. Auf diese Weise haben sich die Einnahmen der Bewohner unseres Orts erhöht. Zudem haben wir in die berufliche Ausbildung unserer Bürger investiert. Durch den Export von Arbeitskräften sind ihre Einkommen gestiegen. Dies hat eine sehr wichtige Rolle gespielt. In der Zukunft werden wir bei der Armutsbekämpfung größeren Wert auf die technische Entwicklung legen. Der Export von Fachkräften hat ein großes Potential."
Für Fan Gang, den Leiter des chinesischen Forschungsinstituts für die Volkswirtschaft nimmt die Bildung eine zentrale Rolle bei der Armutsbekämpfung ein. Seiner Meinung nach muss das Fachwissen der Arbeitskräfte in den ländlichen Regionen gezielt erweitert werden:
"Den Leuten eine Beschäftigung zu geben, ist die Voraussetzung für die gesunde Entwicklung der Wirtschaft und für die Armutsbekämpfung. Die Förderung der Beschäftigung muss bei der Armutsbeseitigung berücksichtigt werden. Arbeitskräfte mit einem geringen Fachwissen müssen eine Beschäftigungsmöglichkeit erhalten. In ländlichen Gebieten hängt die Armutsbekämpfung nicht von der Subvention durch die Regierung, sondern von den vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten ab. Die berufliche Ausbildung ist das Wichtigste. Mittlerweile stammen die Arbeitskräfte hauptsächlich aus den ländlichen Gebieten. Die fachliche Berufsausbildung muss in den ländlichen Gebieten gezielt gefördert werden. Die Arbeitskräfte müssen ihre Qualifikationen erweitern. Nur so können ihre Einkommen erhöht werden."