Mit Beginn der Reform und Öffnung in China 1978 hat sich auch die Diplomatie Chinas in großem Maße verändert. In den vergangenen 30 Jahren konnten somit auch auf diesem Gebiet Fortschritte gemacht und ein Prozess der Reife mitverfolgt werden.

1978 wurde die 3. Plenarsitzung des 11. ZK der KP Chinas einberufen. Diese Sitzung ist von wichtiger historischer Bedeutung und kennzeichnet die neue Phase der Reform und Öffnung des Landes. Diese unfassende und in der chinesischen Geschichte beispiellose Reform und Öffnung hat auch Chinas Beziehungen zur Außenwelt drastisch verändert. Die Entwicklung Chinas ist nun eng mit anderen Ländern in aller Welt verbunden. China will weiterhin mit anderen Staaten weltweit Kontakt aufnehmen und zusammenarbeiten.

Der damalige chinesische Spitzenpolitiker Deng Xiaoping hat die bekannte Theorie vorgelegt: Frieden und Entwicklung sind die zwei großen Themen der gegenwärtigen Welt. Mit dieser Theorie wurde die Grundlage für die Regelung der chinesischen Außenpolitik gelegt.

Wegen der angestrebten Entwicklung hat China seine Haltung gegenüber anderen Staaten sowie die Art und Weise der Zusammenarbeit und des Kontakts verändert. Chinas Diplomatie ist in eine völlig neue Phase eingetreten.

In den vergangenen 30 Jahren ist Chinas Diplomatie immer mehr gereift und pragmatischer geworden. Der weltweite Einfluß und die internationale Position Chinas konnten so ständig ausgebaut werden.

Dies verdeutlicht, dass China die Beschränkungen der Ideologie überwunden und aktive, pragmatische Fortschritte erzielt hat. Dies hat die Entwicklung und die Prosperität der chinesischen Diplomatie ermöglicht. So hat eine Ausweitung von einer politischen Diplomatie hin zu einer umfassenden Gesamtdiplomatie stattgefunden. Die Diplomatie des Landes ist nun von Umfassendheit und Vielfältigkeit geprägt.

So sind zum einen die Themen der chinesischen Diplomatie vielfältiger geworden. China hat gemäß dem Geist der fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz gute kooperative Beziehungen mit allen Ländern aufgebaut. Ob große oder kleine Länder, ob Entwicklungsländer oder entwickelte Länder, alle werden von China als gleichberechtigt angesehen.

Zum anderen sind auch die diplomatischen Bereiche vielfältiger geworden. Diplomatie ist nicht mehr nur ein Monopolgebiet der Politiker und Diplomaten. Sie ist vielmehr zur gemeinsamen Verantwortung der gesamten Gesellschaft geworden. Wirtschaftsdiplomatie, Militärdiplomatie, gesellschaftliche Diplomatie und die Parteidiplomatie sind beispiellos vital geworden.

Und nicht zuletzt ist auch das diplomatische Modell vielfältiger geworden. Das traditionelle bilaterale Kontaktmodell ist übernommen, und ein multilateraler Mechanismus verschiedenster Art etabliert worden. Der neue Mechanismus ist systematisiert worden. Dies betrifft zum Beispiel den chinesisch-amerikanischen Dialog, den Dialog zwischen China und der ASEAN und den Dialog im Rahmen des Asien-Europa-Treffens (ASEM).