Welche Bedeutung einigen Palasteunuchen Chinas zukam, zeigt eine Gedenkstätte im Beijinger Vorortbezirk Shijingshan. Hier ließ Ming-Herrscher Wan Li 1605 ein prächtiges Grab für seinen treuen Diener und Vertrauten, Eunuch Tian Yi (1534 – 1605), errichten.

Tor zur Grabstätte von Tian Yi

Neben ihm fanden im Laufe der Zeit vier weitere Palasteunuchen ihre Ruhestätte. In den 90er Jahren wurde ein kleines Museum angeschlossen, das über das Leben der entmannten Höflinge berichtet.

Demnach gehörte Tian Yi zu den Eunuchen, die am Kaiserpalast zu Rang und Namen kamen. Über 63 Jahre diente er drei Kaisern der Ming-Dynastie. Als er mit 72 Jahren starb, leitete er im Palast die Direktion Zeremonie.

Statue von Eunuch Tian Yi im Kriegergewand

Eine solche Palastkarriere wünschten sich viele Eltern für ihre Söhne. Über 2.000 Jahre standen Eunuchen im Dienst des Drachen-Throns. Während der Ming-Dynastie sollen bis zu 20.000 als Haremswächter, Diener oder Berater in der Verbotenen Stadt gelebt haben. Die Aufnahme war jedoch an eine Bedingung geknüpft – die Kastration. Denn die Kaiser duldeten keine Konkurrenz in den Gemächern ihrer Frauen und Konkubinen. Außer ihnen durfte sich nach Sonnenuntergang kein männliches Wesen im Palast aufhalten.

Ausstellungsbild eines entmannten jungen Eunuchen

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