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Zur Tee-Ernte im Drachenbrunnen-Dorf
  2013-04-24 18:06:18  cri

Wenn der Frühling am Westsee in der ostchinesischen Metropole Hangzhou einkehrt, ist die Zeit für die wichtigste Tee-Ernte des Jahres gekommen. In den Hügeln rund um den See wird eine der bekanntesten Grüntee-Sorten der Welt angebaut: Der Xihu Longjing Cha. Genannt ist er nach seiner Heimat, dem Longjing- oder Drachenbrunnen-Dorf.

Longjing-Tee-Dorf am Westsee

Von Ende März bis zum Qingming-Fest (4. bis 6. April) herrscht in dem Tee-Dorf ein emsiges Treiben. Zwischen den Bäumen der Tee-Terrassen lugen die geflochtenen Hüte und Kiepen der Pflückerinnen hervor. Die wichtigste Ernte des Jahres ist Frauensache und gearbeitet wird in kleinen Gruppen. Geschickt und flink zupfen ihre Hände die jungen grünen Tee-Blätter von den Pflanzen. Ihre Beute ist besonders frisch und zart, weshalb diese nach ihrer Weiterverarbeitung als crème de la crème unter dem Namen Mingqian-Tee über die Ladentheken gehen wird. Unter Tee-Connaisseurs wird er für seine sattgrüne Farbe, sein süßes langanhaltendes Aroma und seine flache Blattform hoch geschätzt.

         

Mittendrin bei der Tee-Ernte                                                Ein Knochenjob

Doch diese besondere Ernte wird nicht die einzige in diesem Jahr bleiben. Bis zu 20 Mal pro Jahr bearbeiten die Pflückerinnen die Tee-Bäume des Drachenbrunnen-Dorfs. Dabei kommt es vor allem auf zwei Dinge an: auf den richtigen Zeitpunkt und die fachgemäße Pflücktechnik. Unter den Tee-Bauern gilt das Sprichwort, „drei Tage früher und die Ernte ist ein Schatz, drei Tage später und sie ist Müll". Von Wert sind nur zarte und ganze Blätter. Unter den strengen Blicken der Tee-Bauern wird das Pflückgut klassifiziert. Denn je nach Blattbeschaffenheit muss mit unterschiedlichen Temperaturen und Techniken geröstet werden. Auch die Röstung findet übrigens bei den alteingesessenen Tee-Bauern bis heute per Hand mit Hilfe einer Elektro-Eisenpfanne statt. Die verschiedenen Rühr-, Wende-, Schüttel- und Drück-Techniken kommen entsprechend der Farbe und Feuchtigkeit der Blätter zum Einsatz.

Frisch gepflückter Longjing-Tee

Die Tee-Kultivierung in Longjing hat eine lange Tradition. Bereits in der Tang-Dynastie vor rund 1.200 Jahren wurde in den Tempelklöstern Tianzhu und Lingyin von Mönchen Tee angebaut. Schnell machte dieser auch außerhalb der Tempelmauern von sich Reden. Der spätere Qing-Kaiser Qianlong (1711 bis 1799) soll eine besondere Schwäche für den Longjing-Tee gehabt haben. Diese ging so weit, dass der Herrscher 18 der Bäume im Dorf zu kaiserlichen Tee-Gewächsen ernennen ließ. Qianlongs Schwärmerei kommt den Bewohnern von Longjing bis heute zugute, denn der Tee dieser Bäume wird jährlich zu Höchstpreisen versteigert. Ein Besuch des Drachenbunnen-Dorfes zeigt also eindrucksvoll, dass das Tee-Handwerk gelernt sein will.

Text: Tabea Nehrbass

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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