Der chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu sagte dazu, im internationalen Vergleich mache die Zahl der AIDS-Patienten und HIV-Infizierten in China weltweit zirka zwei Prozent aus. Damit gehöre China zu den Ländern mit einer niedrigen Ausbreitung:
"Nach mehrjährigen Bemühungen ist landesweit die rapide Ausbreitung dieser tödlichen Epidemie eingedämmt worden. Die Sterblichkeitsrate ist bereits gesunken. Die Zahl der HIV-Infizierten ist viel niedriger als das angestrebte Ziel von 1,5 Millionen. Damit ist China ein Land mit einer niedrigen Ausbreitung von AIDS."
In den vergangenen Jahren hat die chinesische Regierung mehrere effektive Maßnahmen ergriffen, darunter die Verteilung von Kondomen und unentgeltliche Anti-Virus-Behandlungen. Die Ausbreitung von AIDS konnte so unter Kontrolle gebracht werden. Trotzdem ist die Lage in China noch nicht optimistisch. Chen Zhu betonte, mittlerweile werde in China AIDS hauptsächlich statt über Blutübertragung durch Geschlechtsverkehr verbreitet. Die Vorbeugung sei dadurch schwieriger geworden. Gleichzeitig existiere in der Gesellschaft auch nach wie vor eine gewisse Diskriminierung, so Chen Zhu.
Die chinesische Regierung hat nun das Ziel festgesetzt, in den kommenden fünf Jahren die Zahl der Neuinfizierungen zu reduzieren. Auch soll die Sterblichkeitsrate von AIDS-Patienten gesenkt, die Diskriminierung in der Gesellschaft gemildert sowie die Lebensqualität von AIDS-Patienten und HIV-Infizierten erhöht werden. Bis 2015 soll die Zahl der Patienten und Infizierten unter 1,2 Millionen gehalten werden.
In den vergangenen 30 Jahren sind weltweit rund 30 Millionen Menschen an den Folgen von AIDS gestorben. Der Exekutivdirektor des UN-AIDS-Programms, Michel Sidibe, sagte, China könnte anderen Entwicklungsländern noch mehr Hilfe und Unterstützung gewähren.
"Heutzutage leben in aller Welt etwa zehn Millionen HIV-Infizierte, die nicht behandelt werden können. Die meisten von ihnen leben in Afrika, und viele davon werden sterben. Ich bin überzeugt, dass Chinas Methoden und Technologien das Konzept der internationalen Gemeinschaft zu einer menschlichen Entwicklung erneut gestalten werden. China kann anderen Ländern auch neue Medikamente liefern."
China hat in der Tat in den vergangenen Jahren aktiv seine internationalen Pflichten erfüllt. So wurden beispielsweise 20 Millionen US-Dollar für einen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria bereitgestellt. Zudem hat die chinesische Regierung die Ausbildung von Personal für afrikanische Staaten zur AIDS-Bekämpfung in Gang gesetzt und mehrere entsprechende Projekte mit Nachbarländern gestartet.