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Sprunghafte Entwicklung des chinesischen Bildungswesens
  2008-10-20 16:30:20  cri
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Seit Beginn der Reform und Öffnung Chinas im Jahr 1978 hat das chinesische Bildungswesen weltweit Aufsehen erregende Erfolge erzielt. Binnen dreißig Jahren hat es das Land geschafft, Ziele, die die Industriestaaten innerhalb von 100 Jahren erreicht hatten, umzusetzen. Momentan hat China die Ziele zur Durchführung der neunjährigen allgemeinen Schulpflicht zur Beseitigung des Analphabetismus sowohl unter Jugendlichen als auch unter Erwachsenen bereits realisiert. Die Hochschulbildung ist inzwischen in die Phase der Massenausbildung übergegangen.

Die chinesische Regierung legt seit langem großen Wert auf das Bildungswesen. Besonders seit Beginn der Reform und Öffnung hat die chinesische Regierung die Investitionen in diesem Bereich laufend erhöht, was auch dem schnellen Wirtschaftswachsum zu verdanken ist. Dadurch hat das Bildungswesen eine rasante Entwicklung erlebt.

Den Entwicklungsprozess des Bildungssektors in China seit Beginn der Reform und Öffnung, beschreibt Gu Mingyuan, Präsident der chinesischen Bildungsgesellschaft, als sprunghaft und bewundernswert.

"Innerhalb von nur dreißig Jahren hat sich das Land von einem in kultureller Hinsicht rückständigen, bevölkerungsreichen Land zu einem Land mit vielen gut ausgebildeten Fachkräften entwickelt. Erwähnenswert ist der historische Sprung in zwei Bereichen. Zum einen ist es die Verbreitung der allgemeinen neunjährigen Pflichtschulen. Das andere ist die Hochschulbildung, die bereits in die Phase der Massenbildung eingetreten ist. Dies kann man wirklich als Wunder bezeichnen."

Als 1949 die VR China ausgerufen wurde, waren über 80 Prozent der Bevölkerung des Landes Analphabeten. 20 Prozent aller Kinder besuchten die Grundschule und nur sechs Prozent die Mittelschule. 1986 wurde das Gesetz zur allgemeinen Schulpflicht in China erlassen. Darin wird zum ersten Mal festgehalten, dass alle Kinder und Jugendlichen eine neunjährige Pflichtschule besuchen müssen. Dank ständiger Bemühungen sind Pflichtschulen heute in China flächendeckend errichtet.

Wang Dinghua ist stellvertretender Leiter der ersten Hauptabteilung für Elementarbildung beim chinesischen Bildungsministerium. Er teilt uns mit, dass China nur knapp dreißig Jahre gebraucht habe, um Pflichtschulen landesweit zu verbreiten. Dazu hätten Industriestaaten wie zum Beispiel die USA oder Japan 100 Jahren gebraucht.

"Bis Ende 2007 ist in 98,5 Prozent der chinesischen Kreise die neunjährige Schulpflicht eingeführt worden. Spätestens im Jahr 2010 muss dieses Ziel auch in den übrigen Kreisen verwirklicht werden."

Laut dem neuen "Gesetz zur allgemeinen Schulpflicht" von 2006 soll die Pflichtbildung restlos vom Staat getragen werden, damit die finanzielle Belastung bedürftiger Familien reduziert wird. Zwischen 2006 und 2010 werden lokale Verwaltungsbehörden in China nahezu 270 Milliarden Yuan RMB zusätzlich für die Pflichtausbildung in den ländlichen Regionen ausgeben. Dazu Wang Dinghua nochmals:

"Bis 2007 wurde das Ziel bereits erreicht, dass alle schulpflichtigen Kinder in den ländlichen Gebieten kostenlos den Unterricht besuchen können und nichts für die Lehrbücher bezahlen müssen. Nahezu 150 Millionen Grund- und Mittelschüler in den ländlichen Gebieten profitieren von dieser Politik. Ab September 2008 brauchen auch Schüler in den Städten kein Schulgeld mehr zu bezahlen."

Im Jahr 1977 wurde die einst wegen der "Kulturrevolution" eingestellte alljährliche Hochschulaufnahmeprüfung in China wieder aufgenommen. Die Wiederbelebung der Hochschulbildung hat kräftige Unterstützungen für den Aufbau der Modernisierungen des Landes geboten. In den vergangenen knapp zehn Jahren hat sich die rasant entwickelte Hochschulbildung in China also von einer "Elitenbildung" zur "Massenbildung" umgewandelt. In diesem Jahr haben chinesische Hochschulen und Universitäten insgesamt sechs Millionen Studenten aufgenommen. Das ist beinahe das Vierfache im Vergleich zu vor zehn Jahren. 57 Prozent der Prüfungskandidaten konnten aufgenommen werden. Uns erklärt Jiang Gang, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung für Studenten beim chinesischen Bildungsministerium:

"Seit 1999 haben wir das Ausmaß der Hochschulaufnahme ausgebaut. Ziel ist, die Bedürfnisse nach hochqualifizierten Fachkräften für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbau zu befriedigen. Es sollte auch dem Wunsch der Bevölkerung nach Hochschulbildung entgegengekommen werden. So haben wir bis 2008 innerhalb von zehn Jahren insgesamt 40 Millionen Studenten aufgenommen. Dies macht also bereits 75 Prozent aller in den vergangenen dreißig Jahren aufgenommenen Studierenden aus."

Im Zuge der Reform und Öffnung der vergangenen dreißig Jahre ist das Ausmaß der Öffnung des Bildungssektors Chinas ständig erweitert worden. Von 1978 bis Ende 2007 belief sich die Zahl der im Ausland studierenden Chinesen auf rund 1,2 Millionen. Von ihnen sind viele wieder nach China zurückgekehrt und tragen heute in großem Maße zur Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und Gesellschaft bei. Zugleich haben chinesische Hochschulen und Universitäten bislang auch insgesamt mehr als 1,2 Millionen ausländische Studierende aufgenommen. Darüber hinaus pflegt das Land mit 188 Ländern und Gebieten Kooperationen und Austauschprogramme im Bildungsbereich.

Bearbeitung und Übersetzung: Qiu Jiang     Sprecherin: Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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