China wurde als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2009 ausgewählt. Eine Pressekonferenz dazu hat am Donnerstag in Frankfurt stattgefunden. Die chinesischen Verantwortlichen haben dabei ihre Konzepte sowie das Thema und das Logo vorgestellt.

Im Jahr 2007 haben das chinesische Hauptamt für Presse und Publikation und die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse einen Vertrag unterzeichnet. Darin wurde festgelegt, dass China Ehrengast der Frankfurter Buchmesse vom 14. bis zum 18. Oktober 2009 sein wird. Es ist das erste Mal, dass China Gastland der Frankfurter Buchmesse ist. Die stellvertretende Direktorin des chinesischen Amts für Presse und Publikation, Li Dongdong, sagte, dies zeige, dass China bereits in die internationale Publikationsbranche integriert sei:

"Die marktwirtschaftliche Reform hat Chinas Publikationsbranche zu einem wichtigen kulturellen Sektor gemacht. Die internationale Kooperation ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung der chinesischen Publikationsbranche geworden. Sie hat sich mehr und mehr in die internationale Publikationsbranche integriert und ist ein wichtiger Bestandteil der internationalen Publikationsbranche geworden."

Zur Entscheidung sagte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos:

"Wir möchten, dass die chinesischen Verlage viel stärker in Kontakt treten mit internationalen Verlagen. Umgekehrt sehen internationale Verlage China als einen großen Absatzmarkt an. Das heißt, wir möchten den Rechteverkauf stimulieren in beide Richtungen. Das Zweite ist sicher die kulturelle Dimension. Sehr wenige chinesische Autoren sind ins Deutsche oder in andere Sprachen übersetzt. Seit der Kulturrevolution hat sich aber sehr viel getan. Manche Klassiker sind bekannt, manche sind übersetzt, aber was ist seither passiert, was ist mit jungen Autoren? Chinesische Literatur verbreitet sich sehr über das Internet, auch das möchten wir hierher bringen. Und China ist ja nicht ein homogenes China, China ist auch ein heterogenes China und auch das möchten wir zeigen."

2009 wird China als Gastland eine Präsentationshalle von 2.500 Quadratmetern und eine Buchausstellungsstelle von 1.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Zudem hat das chinesische Hauptamt für Presse und Publikation ein Projekt zur Unterstützung der Übersetzung und Publikation der Bücher von China als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009 in Gang gesetzt. 500.000 Euro werden eingesetzt, um in- und ausländische Verlage zu unterstützen, chinesische Bücher ins Deutsche beziehungsweise Englische zu übersetzen. Darüber hinaus werden in Deutschland Aktivitäten wie "Absatzmonat der chinesischen Bücher" gestartet.

Die Förderung des Austausches zwischen Schriftstellern und Gelehrten gilt als ein weiteres Ziel des Gastlands. Der erste Schritt dazu wird im März 2009 auf der Leipziger Buchmesse gemacht. Über 70 bekannte chinesische Schriftsteller und Übersetzer werden in zehn deutschen Städten sieben Monate lang Vorträge, Lesungen, akademische Symposien, Ausstellungen und Aufführungen veranstalten. Zusätzlich werden im nächsten Jahr auf der Frankfurter Buchmesse kulturelle Aktivitäten wie "chinesische Filmsaison", "chinesische Ausstellung der Bildergeschichte und Bilder" und "chinesische Ausstellung der Schriftskunst" ins Leben gerufen.

Das Logo und das Thema des Gastlandes China auf der Buchmesse sind ebenfalls sehr auffallend. Das Logo, das von der in Berlin lebenden chinesischen Designerin Liu Yang entworfen wurde, ist ein chinesischer Stempel in den Farben schwarz, rot und weiß, auf dem zehn chinesische Schriftzeichen für "Buch", "Druck" und "Design" zu sehen sind. Die freie Form entspricht dem Thema "Klassik und Erneuerung".

Text: Yan Wei     Übersetzung: Zhu Qing'an