Ma Yuquan, ein pensionierter Soldat in Beijing, hat aus Karton Miniaturmodelle bekannter Beijinger Bauwerke hergestellt und in einer Familiengalerie ausgestellt.
Ma Yuquan stellte seine Miniaturstadt aus Karton, Zigarettenschachteln und Essstäbchen her. Die Wände seiner Gebäude bestehen aus Karton, die Säulen aus Essstäbchen und die Dachkämme aus Zigarettenfiltern.
Sein bekanntestes Werk heißt "Die neun Tore des alten Beijing". Ma Yuquan ist stolz auf seine Arbeit. Über sein Hauptwerk erzählt er uns:
"Zu den neun Toren des alten Beijing gehören die Tore Deshengmen, Andingmen, Dongzhimen, Chaoyangmen, Chongwenmen, Zhengyangmen, Xuanwumen, Fuchengmen und Xizhimen. Die neun Tore bildeten einen wichtigen Bestandteil des alten Beijing. Jedes Tor hatte seine spezielle Funktion."
Seit der Ming-Dynastie vor zirka 600 Jahren dienten die neun Tore verschiedenen Zwecken. Im Falle eines militärischen Konfliktes beispielsweise, musste die kaiserliche Armee immer durch das Tor Deshengmen in die Schlacht ziehen, da das Wort "Desheng" gleich ausgesprochen wird wie das chinesische Wort für Sieg. Die Rückkehr der Armee erfolgte jeweils durch das Tor Anding, das Tor zur Sicherheit.
Das Tor Zhengyang, auch als Qianmen-Tor bekannt, war dem Kaiser für seinen Gang zu den Opferzeremonien im Himmelstempel vorbehalten. Nur kaiserliche Sänften und Wagen durften das Zhengyang-Tor passieren.
Beim Tor Xuanwu handelt es sich um das Tor für Gefangenentransporte. Zum Tode verurteilte Gefangene wurden durch dieses Tor zu ihrem Hinrichtungsort geführt. Die restlichen Tore dienten als Durchfahrtswege für Güter aller Art. Das Tor Fuchengmen beispielsweise war für den Transport von Kohle reserviert, das Tor Xizhimen für den Transport von Mineralwasser an die kaiserlichen Familien.
Die neun Tore waren die Symbole des alten Beijing. Leider sind einige von ihnen heutzutage nicht mehr vorhanden. Ihre Namen werden aber noch immer verwendet. So kam Ma Yuquan auf die Idee, die neun Tore in Miniaturform darzustellen:
"Ich kenne das alte Beijing gut, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ich liebe das alte Beijing und bin von seinen neun Toren tief beeindruckt. Ich wollte daher etwas tun, um den jüngeren Generationen zu zeigen, wie großartig das alte Beijing war."
Es kostete Ma Yuquan zwei Jahre und zwei Monate, um die "Neun Tore des alten Beijing" in Miniatur zu rekonstruieren:
"Ich benötigte mindestens einen Monat, um ein einziges Tor zu basteln. Ich arbeitete nicht nur anhand von Erinnerungen, sondern bat auch einen befreundeten Architekten um Hilfe. Auf diese Weise gelang es mir, die Tore genauer und realitätsnaher zu rekonstruieren. Die Stadtmauer und die Tore des alten Beijing haben auf mich einen solch tiefen Eindruck gemacht, dass ich die Kartonmodelle sogar ohne Entwurf basteln konnte."
Die gebastelten neun Tore und die Stadtmauer nehmen zusammen eine Fläche von 100 Quadratmeter in Anspruch. Ma Yuquan hat nicht genug Platz, um sein Werk zu Hause auszustellen. Daher stellte ihm das Kulturkomitee des Bezirks, in dem er wohnt, einen entsprechenden Ausstellungsplatz zur Verfügung.